Deckgefärbtes Leder
Deckgefärbtes Leder
Anhand der Farbe der frisch gegerbten Lederhaut kann man erkennen, welches Gerbverfahren angewandt wurde: nach der mineralischen bzw. Chromsalz-Gerbung ist das Leder blau-grau, während lohgegerbtes Leder eine braune Farbe besitzt – je nach Art des verwendeten pflanzlichen Gerbstoffes mal heller, mal dunkler. Nach der Gerbung kann das Leder eingefärbt werden. Neben durchgefärbtem Leder, dass in Fässer mit Farbstoff getaucht wird, bis es komplett von Farbe durchzogen ist, gibt es auch die Möglichkeit, Leder nur einseitig zu färben. Die Farbe wird hierbei mit einer Spritzpistole oder einer Bürste auf die Oberseite der Lederhaut aufgetragen. Diese Methode nennt sich Deckfärbung oder einseitige Färbung. Bei einseitig gefärbtem Leder kann die ursprüngliche Lederfarbe im Falle von tieferen Kratzern oder ähnlichen Verschleißspuren durchscheinen. Auch einseitig gefärbtes Leder wird zugerichtet, d. h. es erhält nach dem Farbauftrag eine zusätzliche Klarlackschicht, auch Top Coat, Finish oder Appretur genannt. Durch die Zurichtung wird das Leder strapazierfähig, fleckenunempfindlich und wasserabweisend. Je nach Dicke der Farb- und Lackschicht ist das Narbenbild mehr oder weniger sichtbar.